Zur Ahlequelle im Solling

Allgemeine Beschreibung

Die Wanderwegbeschreibung wurde folgendem Buch entnommen:
Ingeborg Müller, Unser Sonntagsausflug, 52 neue Wanderungen im Weser-, Leine- und Lippischen Bergland mit heimatkundlichen Informationen, CW Niemeyer Buchverlag, Hameln 1999

Durch die Eichenwälder des Solling zur Ahlequelle - Kurzübersicht
Die neun Kilometer lange Rundwanderung ist sehr bequem. Der Höhenunterschied beträgt rund 175 Meter und die Gehzeit etwa zweieinhalb Stunden. Für eine Stärkung gibt es in Neuhaus die unterschiedlichsten Möglichkeiten.

 

Daten in Kürze

Start / Ziel   Parkplatz beim Haus des Gastes - Eichenallee -
Wildpark - Restaurant an der Uslarer Straße - Fernwanderweg X19 - "Wald" von Adlerfarn - Ahlequellen - Dölmebrücke - Am Wilden Kiel - Hackelbergstraße - Parkplatz (Ausgangspunkt)
Länge 9 km - ca. 2,5 Stunden
Eigenschaft Wander-Rundweg

 

 

Informationen zum Solling
Der Solling wird gern als der "Spessart des Nordens" bezeichnet. Beide Mittelgebirge können sich keiner überragenden Einzelgipfel rühmen, dafür werden ihre Hochflächen durch Wiesentäler in breite Bergrücken gegliedert. Und beider Laubwälder ziehen besonders im Herbst die Wanderer an: neben den Buchen prachtvolle Eichenbestände. Ein so beliebtes Touristenziel wie Schloß Mespelbrunn im Spessart hat der Solling zwar nicht zu bieten, doch auch in Neuhaus im Hochsolling bildet ein Schloß einen besonderen Mittel- und Anziehungspunkt. 1791 erbaute es König Georg III. von England und Hannover als Jagdschloß für seine im wildreichen Sollingwald abgehaltenen Jagden und die dazugehörigen Geselligkeiten. Heute freuen sich die vielen Besucher von Neuhaus an der ständigen Verkaufs-Ausstellung mit erlesenen Dingen, aber auch allerlei liebenswertem Schnickschnack und modischem Angebot in der edlen Schloß-Atmosphäre. Neben weiteren eleganten Geschäften beweisen zahlreiche Hotels und Gaststätten, daß der heilklimatische Kurort durchaus sein Publikum hat. So zeigt sich auch das "Haus des Gastes" sehr selbstbewußt, das im ehemals kurfürstlich-königlichen Marstall untergebracht ist, der ebenfalls 1791 erbaut wurde. Pferde trifft man allerdings hier nicht mehr an, dafür im Sommerhalbjahr Haflinger- und Hannoveraner-Pferde auf der Weide. Und das im Solling heimische Wild ist im Wildpark mit seinem Waldmuseum zu beobachten.

 

Anfahrt nach Neuhaus
Neuhaus ist der Ausgangspunkt für diese Solling- Wanderung. Es ist hier wie anderswo: Wer erst einmal 200 Meter aus dem Ort heraus gegangen ist, trifft nur noch ein paar kleinere oder auch größere Wandergruppen, die sich gleich uns an der Natur freuen. Die läßt sich schon bei der Autoanfahrt von Holzminden aus genießen. Die kürzere Strecke führt entlang der Dürren Holzminde auf der Bundesstraße 497 über den kleinen Ort Mühlenberg hinauf. Noch reizvoller ist allerdings die Nebenstrecke im breiteren Tal der Holzminde über Fohlenplacken nach Neuhaus. Im öffentlichen Nahverkehr bietet die Regiobus Braunschweig GmbH (RBB), Geschäftsstelle Holzminden, nach Neuhaus die Linien 551 Holzminden - Silberborn und 210 Holzminden - Göttingen an.

 

Der Weg zur Ahlequelle
Parkplätze gibt es reichlich im Ort; ein günstiger Ausgangspunkt für unsere Rundwanderung ist der beim Haus des Gastes. Dort gibt es eine gute Wandertafel und - im Kreuzungsbereich vor dem Parkplatz - eins der vielen farbigen, geschnitzten Straßennamens-Schilder, das uns in unserem Fall zeigt, wo es zur Eichenallee geht. Dort wandern wir zwischen dem alten Marstall und dem Parkplatz bergauf. Nachdem wir an einem Gehöft vorbeigegangen sind, erwarten uns jene Bäume, die diesem Weg ihren Namen gaben. Wunderschöne große Eichen sind es, die in einer oder zeitweise auch in zwei Reihen unsere Allee säumen, außerdem auch alte Steinwälle als Abgrenzung zu dahinter liegenden Koppeln. Über sie können wir hinüberschauen auf einen Teil von Neuhaus und auf den ebenfalls beliebten Ausflugsort Silberborn. In Waldrandnähe haben wir dann die Möglichkeit, auf einem Fußweg den Wildpark zu erreichen, dessen Besuch sich aber auch im Anschluß an unsere Wanderung anbietet. Beim Haupteingang an der Uslarer Straße gibt es einen Parkplatz und ein Restaurant. Wir wandern weiter durch eichengesäumten Fichtenwald und bleiben auch nach einer Kreuzung auf unserem Fernwanderweg X19, der von Uslar über den Solling und den Köterberg bis nach Bad Pyrmont führt. Wir steigen dabei ständig leicht an, bis wir bei einer weiteren Kreuzung die Höhe erreichen. Hier biegen wir nach rechts ab und durchwandern jetzt, leicht absteigend, schönen Buchenwald. Dabei paßt sich unser Weg in großzügigen Windungen der Landschaftsform an. Schließlich können wir uns an einem ausgedehnten Eichenhain erfreuen, dessen mächtige Bäume über einen im Sommer und Herbst nicht minder beeindruckenden übermannshohen "Wald" von Adlerfarn hinausragen. Am Ende dieses Waldstücks stoßen wir auf einen Querweg und gehen nach links an dem Eichenwald entlang. Es geht wieder sanft bergab bis zu einer Kreuzung mit einer Bank. Hier folgen wir dem Hauptweg nach rechts und erreichen die Fahrstraße nach Uslar. Wir überschreiten sie und kommen am rechten Ende der Leitplanken auf einen schmalen Pfad, der uns hinunter zu den Anlagen rund um die Ahlequellen bringt. Was hier vor uns - zwischen Schutzhütte und Sitzgruppen - treppenartig hinabfließt, ist das Wasser einer der beiden Ahlequellen. Diese offene Quelle, so belehrt uns ein Schild, hat eine Schüttung von 60 Kubikmeter pro Stunde, während eine weitere mit einer Schüttung von 140 Kubikmeter überbaut wurde und die vier im Hochsolling liegenden Orte Neuhaus, Silberborn, Fohlenplacken und Mühlenberg mit Trinkwasser versorgt. Die Ahle, die später noch aus weiteren Nebenflüßchen gespeist wird, vereint sich hier mit der südöstlich von Neuhaus entspringenden Dölme und fließt südlich von Uslar in die in Lippoldsberg der Weser zuströmende Schwülme.

 

Der Rückweg
Wir benutzen für den Rückweg zunächst jenen Wanderweg, der rechts der Anlage - von der Straße aus gesehen - über die Dölmebrücke führt. Er ist besonders hübsch, da er uns durch ein Feuchtgebiet und später durch die Wiesen des Derentals zum jenseitigen Waldrand führt. Dort stoßen wir wieder auf einen Fernwanderweg, der uns rechts zurück nach Neuhaus bringt. Dabei bietet sich uns ein lohnender Blick über das breite Tal bis hinüber zum Moosberg mit dem Hochsolling-Turm. Über die Straße Am Wilden Kiel und die Hackelbergstraße erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt.