Rinteln

Kurzportrait

ImageRinteln - Stadt an der Weser
Ehemalige Universitäts- und Festungsstadt im Herzen des malerischen Weserberglandes, 29.000 E., sehenswerte Altstadt mit zahlreichen Fachwerk- und Weserrenaissancebauten, Adelshöfen und mittelalterlichen Kirchen. Beliebter Erholungs- und Tagungsort mit hervorragender Gastronomie. Hotels und Pensionen unterschiedlichster Klassifikation, Ferienwohnungen, Camping. Staatl. anerk. Erholungsort Todenmann. In unmittelbarer Nähe: Burg Schaumburg, Stammsitz des Schaumburger Grafengeschlechtes, Kloster Möllenbeck, die größte erhaltene, spätmittelalterliche Klosteranlage in Deutschland.
Verkehrsgünstige Lage durch die Nähe der A 2 (Hannover 50 km, Bielefeld 50 km), Station der Bahnlinie Hildesheim-Bielefeld, Schnellbus zur S-Bahnstation Bückeburg.

Breitgefächertes Freizeitangebot
Wandern im Wesergebirge und Nordlippischen Bergland, zahlreiche Fahrradrouten, historische Museumsbahnen, Stadtmuseum, Dampferfahrten auf der Weser, Wassersport, Segelfliegen, Strandbad, beheiztes Freibad, Hallenbäder, Kunstgalerie, Stadtführungen, Altstadtfeste, Jahrmärkte, Flohmärkte ......... und vieles mehr.

Ausflugsmöglichkeiten in die nähere Umgebung
Straße der Weserrenaissance, Westfälische Mühlenstraße, Residenzstadt Bückeburg, Historische Altstädte Hameln und Lemgo, Domstadt Minden, romanische Stiftskirchen Fischbeck und Obernkirchen, Steinhuder Meer (40 km) >

 

Geschichte

Um 1230 durch Graf Adolf IV von Holstein-Schaumburg gegründet und 1239 mit Lippstädter Stadtrecht ausgestattet, hatte Rinteln im Mittelalter vor allem strategische Bedeutung. Die planmäßig angelegte, mit Mauern und Türmen bewehrte Stadt diente der Sicherung des Weserüberganges gegen die Machtansprüche der Bischöfe von Minden.

Seit dem 15. Jahrhundert entwickelte sich Rinteln durch zahlreiche Privilegien und seine verkehrsgünstige Lage am Fluß zu einem florierenden Handelszentrum, das im 16. Jahrhundert etwa 2.500 Einwohner zählte. Noch heute spiegelt sich der damalige Wohlstand von Bürgerschaft und Adel in zahlreichen erhaltenen Fachwerk- und Sandsteinbauten der Weserrenaissance. Zwar blieb die Stadt im Dreißigjährigen Krieg in ihrer Bausubstanz weitestgehend verschont, doch Einquartierungen, Kontributionszahlungen und die Auswirkungen der Pest hatten jedoch einen wirtschaftlichen Niedergang zur Folge.

1621 verlegte Fürst Ernst zu Holstein-Schaumburg die zwei Jahre zuvor in Stadthagen gegründete Universität "Academia Ernestina" nach Rinteln, das fortan mehr als 100 Jahre lang neben Helmstedt die einzige Universitätsstadt in Nordwestdeutschland war.

1651 wurde Rinteln Regierungssitz für den 1647 an Hessen-Kassel gefallenen Südost-Teil der Grafschaft Schaumburg. Ab 1665 erhielt es einen sternförmigen Befestigungsring sowie eine eigene Garnison, so daß nun Beamte, Soldaten und Gelehrte der Stadt das Gepräge gaben.
Während der napoleonischen Besetzung im Jahre 1807 wurden die Festungswälle wieder zerstört und die Universität aufgehoben. Rinteln war in dieser Zeit für mehrere Jahre Distrikt-Hauptstadt des Weser-Departments.

Nach der 1866 erfolgten Annexion Hessen-Kasssels durch Preußen begann eine wirtschaftliche Wiederbelebung der Kreisstadt, die sich vor allem nach 1875 durch den Bau der Eisenbahn Löhne-Hameln und die Gründung der Glashütte Stoevesandt bemerkbar machte. Es setzte eine rasche Bevölkerungszunahme ein, so daß Rinteln um 1900 bereits ca. 5.000 Einwohner zählte. Schon damals war die landschaftlich reizvoll gelegene Weserstadt ein beliebtes Ferienziel.

Im Zweiten Weltkrieg zur Lazarettstadt erklärt, entging Rinteln in den letzten Kriegstagen nur knapp einer angedrohten Bombardierung, als deutsche Truppen hier zwei amerikanische Parlamentäre gefangenhielten. Der Zustrom zahlreicher Flüchtlinge verdoppelte die Einwohnerzahl auf 11.000. Heute, nach der 1974 erfolgten Eingemeindung von 18 umliegenden Gemeinden, leben etwa 30.000 Einwohner in der größten Stadt des Landkreises Schaumburg.

Neben seiner reizvollen Lage im Weserbergland bietet Rinteln ein ungewöhnlich breites Spektrum an Freizeitmöglichkeiten, vom Segelfliegen und Reiten über alle Arten des Wassersports bis hin zu Dampferfahrten, Museumseisenbahnen, Fahrrad- und Wanderrouten und vielem anderem mehr.

 

Historische Altstadt

Fachwerkbauten aus sechs Jahrhunderten, deren Baustile von der Gotik über die Renaissancezeit und das Barock, den Klassizismus und Historismus bis in das 20. Jahrhundert reichen, prägen das lebendige Bild der Altstadt Rintelns. Am stärksten treten dabei die stattlichen Bauwerke der Weserrenaissance hervor, der wohl bedeutendsten, eigenständigen Kunst- und Architekturströmung Norddeutschlands. Hierzu gehören neben den markanten Sandsteinbauten des Ratskellers und Archivhäuschens auch etliche prächtige Fachwerkbauten, deren Verzierungen mit Fächerrosetten, Taubänder und Blumenornamenten auf ihre Erbauungszeit in dieser Epoche zwischen 1550 und 1620 verweisen. Bemerkenswert sind auch die stattlichen Burgmannensitze Parkhof, Burghof, Prinzenhof und Zersenhof.

Empfehlenswert ist auf jeden Fall der Besuch der alten, schiefergedeckten Stadtkirche St. Nikolai mit ihrem charakteristischen Turmhelm im Rokkokostil. Leuchter, Emporen, Kanzel und Altar, sowie mehrere prächtige Epitaphien in ihrem Inneren stammen gleichfalls aus der Zeit um 1600, als hier Josua Stegmann, lutherischer Theologieprofessor und Verfasser zahlreicher, bekannter Kirchenlieder als Superintendent der Grafschaft Schaumburg wirkte.

An die Zeit der Academia Ernestina erinnert neben der noch erhaltenen Universitätskirche St. Jacobi die reichverzierte Fassade der ehemaligen Universitätskommisse in der Wesertraße, damals Mensa, Studentenwohnheim und Schankwirtschaft zugleich.

Wer etwas Abstand von der lebhaften Innestadt sucht, sollte dem in wenigen Minuten vom Marktplatz aus erreichbaren Blumenwall, Rintelns ältestem Stadtpark auf den ehemaligen Festungsanlagen, einen Besuch abstatten. Im Sommer laden mehrere, stille Biergärten an der Weser zum Verweilen ein.

 

Burg Schaumburg

Seit dem 11. Jahrhundert ist die Schaumburg Stammsitz des Geschlechtes der Grafen von Schaumburg , das als Lehnsherren über Holstein im Hochmittelalter eine bedeutende Rolle in der Geschichte Norddeutschlands und des Ostseeraumes spielte. Sowohl Hamburg, als auch Lübeck und Kiel verdanken ihre Gründung bzw. ihren Aufstieg der Initiative der Schaumburger Grafen.

In beherrschender Lage über dem strategisch wichtigen Wesertal um die Jahrtausendwende errichtet, war die Schaumburg Ausgangspunkt der Territorialentwicklung der gleichnamigen Grafschaft an der Weser. 1647, nach dem Aussterben der Schaumburger Grafen, fiel sie an Hessen-Kassel und diente als Sitz einer Amtsverwaltung. 1866, mit der Annexion Hessens, gelangte sie an Preußen und kam 1907 als Geschenk Kaiser Wilhelms II. zur Silberhochzeit seines Schwagers in den Besitz des Bückeburger Fürsten Georg zu Schaumburg-Lippe, der die gesamte Anlage aufwendig restaurieren ließ und dessen Nachfahren noch heute ihre Eigentümer sind.

Sehenswert sind vor allem das Torhaus der Vorburg, das im 16. Jahrhundert im Stil der Weserrrenaissance erbaute Palas in der Hauptburg und der aus dem 14. Jahrhundert stammende und 1908 deutlich erhöhte Bergfried, der "Dicke Tum". Von seiner Spitze aus erschließt sich dem Besucher eine herrliche Aussicht in das gesamte Wesertal zwischen Rinteln und Hameln.

 

Kloster Möllenbeck

Das 896 durch Kaiser Arnulf bestätigte Benediktinerinnenkloster Möllenbeck gehört zu den ältesten Abteien im Wesertal. Nach einer hochmittelalterlichen Blüte geriet das Stift im 15. Jahrhundert durch Kriegseinwirkungen, personelle Auseinandersetzungen und Güterverluste mehr und mehr in Verfall.

1441 wurde es dem Männerorden der Augustiner übertragen, der sich um die Restauration des Klosterbesitzes bemühte. Dennoch kam es 1474 zur Katastrophe: Die gesamte Anlage ging, mitsamt der umfangreichen Bibliothek, vollständig in Flammen auf. Lediglich die Krypta und die ottonischen Rundtürme, die noch heute das Äußere des Gebäudekomplexes prägen, blieben erhalten. Alle übrigen Bauten, Kirche, Kreuzgang und Klausurgebäude wurden zwischen 1478 und 1505 neu errichtet.

Mit der Aufhebung des Klosters in der Reformation um 1560 erfolgte die Umwandlung in ein weltliches Kanonikatstift und eine Lateinschule. Erst mit der Teilung der Grafschaft Schaumburg und der Lehnshoheit der hessischen Landgrafen wurde auch der Stiftscharakter aufgehoben und der gesamte Besitz in eine Staatsdomäne umgewandelt. Während der napoleonischen Besetzung erfolgte die Versteigerung des wertvollen Inventars und erst 1836, als die Kirche zur Pfarrkirche Möllenbecks umgewidmet wurde, erhielt sie ihre heutige Innenausstattung im neugotischen Stil.

Heute ist Möllenbeck eine der besterhaltenen, spätmittelalterlichen Klosteranlagen in Deutschland überhaupt . Die architektonische Harmonie der Geamtanlage mit ihrer Dacheindeckung aus Sollingplatten vermittelt einen plastischen Eindruck mittelalterlicher Architektur, wie er nur noch selten zu sehen ist.

 

Sport und Freizeit

Wandern
Umfangreiches, gut ausgeschildertes Wanderwegenetz im Wesergebirge und Nordlippischen Bergland auf Höhen zwischen 50 und 440 m ü NN. Zahlreiche Gasthäuser und Pensionen.

Radwandern
Radfernweg Weser in Richtung Hameln und Minden, ausgearbeitete Radwanderrouten mit kostenlosen Karten und Beschreibungen vom Startpunkt Rinteln in vier verschiedene Richtungen.

Baden, Wassersport
Erholungsgelände "Doktorsee" mit Badestrand, Surfen, Segeln und Wasserski, beheiztes Freibad, Hallenbad, Rudern und Paddeln auf der Weser, Freizeitanlage "Stemmer See" mit Wasserskianlage (3 km). Segeln auf Niedersachsens größtem Binnensee dem 35 qkm großen Steinhuder Meer (40 km).

Andere Sportarten
Segelfliegen, Tennis, Kegeln, Minigolf, Sauna, Reiten, Reiterhof in Hohenrode (6 km), Bowling, Golf (9 km).

 

Tourist Information
Marktplatz 7
31737 Rinteln
Tel. 05751/403 980
Fax: 05751/403 989
Internet: www.rinteln.de