Daten in Kürze
Start / Ziel | Wanderparkplatz Lauensteiner Paß - Forststraße - Kammweg zum Ithturm - ( Mönchstein - Bessinger Klippen - Doppelfelsen ADAM und EVA) - Forst- straße - Jürgensweg - Ausgangspunkt |
Länge | Variante I: 6 km oder Variante II: 10 km |
Eigenschaft | Wander-Rundweg |
Allgemeine Beschreibung
Die Wanderwegbeschreibung wurde folgendem Buch entnommen:
Ingeborg Müller, Unser Sonntagsausflug, 52 neue Wanderungen rechts und links der Weser vom Extertal bis zu den Sieben Bergen, CW Niemeyer Buchverlag, Hameln, 1995
Kurzübersicht der Variante II
Wem die nur sechs Kilometer lange Wanderung zu kurz ist, kann dem Kammweg folgen über Mönchstein und Bessinger Klippen bis zu den markanten Doppelfelsen Adam und Eva. Der Abstieg von dort führt auch auf den Jürgensweg. Diese Variante wäre dann zehn Kilometer lang. Der Höhenunterschied beträgt in beiden Fällen rund 160 Meter. Zur Einkehr laden die Gaststätten in Lauenstein ein. Sollte diese Wanderung mit Kindern unternommen werden, so ist auf dem Kammweg Vorsicht angeraten!
Informationen zum Ith
Wanderungen haben zu jeder Jahreszeit ihren eigenen Reiz. Doch es gibt Ziele, die zu bestimmten Zeiten besonders attraktiv sind und dann die Ausflügler in Scharen anlocken. Zu ihnen gehört der Ithkamm im Frühling, wenn auf dem kalkhaltigen Boden das große Blühen stattfindet. "Frühlingswiese" nennen es die Botaniker, was nichts mit einer Wiese nach dem üblichen Sprachgebrauch zu tun hat. Und doch: Wie eine Wiese bedecken nicht nur im Ith, sondern auch anderenorts im Weser- und Leinebergland die Frühblüher den Waldboden des hier häufig anzutreffenden Buchen- oder Mischlaubwaldes. Laubwälder nämlich sind die Voraussetzung für das Entstehen einer Frühlingswiese, da sie im Herbst das Laub abwerfen und damit Buschwindröschen und Lerchensporn, Himmelsschlüssel, Veilchen, Milzkraut und anderen Blumen die Möglichkeit zum Wachsen und Blühen geben. Häufig wird diese erste Wildblütenfülle abgelöst von einer weiteren, die etwa vier Wochen später zu bewundern ist. Dann dominiert auf den Berghängen der würzig riechende Bärlauch mit seinen großen Kugeldolden neben dem zierlichen Waldmeister. Auf dem Ithkamm aber erwartet den Wanderer im Mai dort, wo vorher lila und weißer Lerchensporn teppichartig den lichten Waldboden bedeckte, zusätzlich eine neue Frühlingsflora mit Goldnessel und lila Taubnessel, blauem Gundermann und weißer Sternmiere, Salomonsiegel (oder Weißwurz) und fliederfarbenen Nachtviolen, dazu auf den Klippen in leuchtender Farbe die Rote Nachtnelke. Und da diese zweite Blütenpracht mit der Rapsblüte zusammenfällt, ist der Blick vom Lauensteiner Ithturm auf dem 439 Meter hohen Krüllbrink, der höchsten Stelle des gesamten Gebirgszuges, gerade zu dieser Zeit besonders reizvoll.
Wegbeschreibung der Variante I
Wir starten zu der relativ kurzen Wanderung am Wanderparkplatz auf dem Lauensteiner Paß, denn die sich über Kilometer erstreckende verschwenderische Fülle des zur Familie der Mohngewächse zählenden Lerchensporns finden wir vor allem zwischen der sogenannten Lauensteiner Platte und dem Aussichtsturm. Dieses Naturschauspiel lockt Besucher aus einem weiten Umkreis an, so daß der mit guter Wandertafel und Informationen über das Naturschutzgebiet des Ith ausgestattete Parkplatz in dieser Zeit am Wochenende kaum ausreicht. Er liegt an der Fahrstraße von Lauenstein nach Haus Harderode in 278 Meter Höhe. Benutzer des öffentlichen Nahverkehrs erreichen Lauenstein mit den VHP-Linien 30 (Hameln - Osterwald) und 35 (Hameln - Thüste) und benutzen am besten den südlich der Serpentinenstraße vom Wanderweg nach Salzhemmendorf abzweigenden Abkürzungspfad hinauf zum Paß. Vom Wanderparkplatz aus wandern wir auf der Forststraße in den Wald und halten uns bei der Gabelung links. Bei der nächsten Wegteilung beginnt rechts der bis zum nördlichen Ithkopf führende Jür- gensweg, auf dem wir später zurückwandern wollen. Jetzt laufen wir jedoch geradeaus weiter und steigen dabei kräftig an. Sobald unsere Forststraße eben verläuft, werden wir von einem Wegweiser nach links hinauf zum nahegelegenen Kammweg und zum Ithturm gewiesen. Daß wir oben sogleich eine großartige Sicht über den südlichen Teil des schmalen Ithkammes, aber auch in die hügelige Welt im Westen haben, verdanken wir dem gewaltigen Dolomitsteinbruch zu unseren Füßen, - und der Gedanke kommt auf, wie lange wohl noch Menschen hier oben werden stehen können... Nachdem wir das durch einen Zaun gesicherte Steinbruchgelände hinter uns gelassen haben, wird der Kammweg breiter. Er läßt sich gut erwandern, auch wenn gelegentlich umgestürzte Stämme oder Felsbrocken einen kleinen Umweg erfordern. Fast unberührt erscheint der Wald mit seinen zerzausten Bäumen. Und immer wieder verführen Trampelpfade zu einem Abstecher zu den unmittelbar neben uns abfallenden Klippen, die hier allerdings nicht so imponierend sind wie am Süd- oder Nordende des Gebirges.
Am Ithturm
Dann erreichen wir die gepflegte Sitzgruppe am Fuße des Ithturms, der überragt wird von dem hohen, von NDR und Telekom gemeinsam genutzten Umsetzer. Der Aufstieg auf den Turm ist empfehlenswert, doch auch schon von der Plattform zu seinen Füßen bietet sich ein beachtlicher Blick hinunter auf das Dorf Bisperode, den dahinter aufsteigenden Schecken und auf das Land ringsum.
Der Abstieg und Rückweg
Zum Abstieg folgen wir dem Wegweiser nach Lauenstein auf jenen Wanderweg, der schräg zurück hinunter führt. Er überquert eine Forststraße; wir verlassen ihn jedoch erst bei der nächsten Kreuzung, wo uns ein weiterer Wegweiser nach rechts zur Lauensteiner Platte weist. Jetzt sind wir auf dem Jürgensweg, der uns in leichten Windungen nahezu eben zum Paß zurückbringt. Schon in Sichtweite der Fahrstraße gabelt sich unser Weg noch einmal; wenn wir uns rechts halten, sind wir wieder bei unserem Ausgangspunkt.