Max & Moritz

Max & Moritz

Sechter Streich

In der schönen Osterzeit, wenn die frommen Bäckersleut' viele süße Zuckersachen backen und zurechte machen, wünschten Max und Moritz auch sich so etwas zum Gebrauch.

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Doch der Bäcker, mit Bedacht hat das Backhaus zugemacht.

Also will hier einer stehlen, muß er durch den Schlot sich quälen.

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Ratsch! Da kommen die zwei Knaben durch den Schornstein, schwarz wie Raben.

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Puff! Sie fallen in die Kist', wo das Mehl darinnen ist.

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Da! Nun sind sie alle beide rund herum so weiß wie Kreide.

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Aber schon mit viel Vergnügen sehen sie die Brezeln liegen.

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Knacks! - Da bricht der Stuhl entzwei;

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Schwapp! - Da liegen sie im Brei.

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Ganz von Kuchenteig umhüllt steh'n sie da als Jammerbild.

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Gleich erscheint der Meister Bäcker und bemerkt die Zuckerlecker.

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Eins, zwei, drei! - eh man's gedacht, sind zwei Brote d'raus gemacht.

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In dem Ofen glüht es noch - Ruff! - damit ins Ofenloch!

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Ruff! man zieht sie aus der Glut; denn nun sind sie braun und gut.

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Jeder denkt, die sind perbü! Aber nein - noch leben sie.

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Knusper, knasper! - wie zwei Mäuse fressen sie durch das Gehäuse;

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Und der Meister Bäcker schrie: "Ach herjeh! - da laufen sie!"

Dieses war der sechste Streich, doch der letzte folgt sogleich.

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